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Das-deutsche-Krokodil

von Ijoma Mangold


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Leseprobe
hier beim Rohwolt Verlag
   Von Schwierigkeiten erzählt dieses Buch. Schwierigkeiten durch eine Herkunft, die mindestens ungewöhnlich ist.
   Will man so was lesen, sich damit
-b-e-s-c-h-ä-f-t-i-g-e-n ?
   Ja, vor allem wegen der Momente, die zunächst belanglos erscheinen. Frauen, die ihm(dem Jungen, Ijoma), durchs Haar fahren, um ihn dann wissen zu lassen, wie froh sie wären, doch selbst solche Locken zu haben.
   Es sind diese Beschreibungen, in denen er den Leser tief blicken lässt, in Gedanken, Sorgen, Nöte, Ängste, die einen befallen, überfallen können, wenn man, ganz ungewollt, ausserhalb der Norm steht. Dabei geht es nie darum das Land(Germany) anzuklagen.

   Werbung für dieses Buch, gibt es hier deshalb, weil dieser Satz: »Die Macht darüber, zu entscheiden, ob etwas rassistisch ist oder nicht, darf nicht allein bei dem Betroffenen liegen.«(im Buch, aber auch hier:
»Sternstunde Philosophie« min 43)    in allen Debatten vorkommen sollte, die sich aktuell um Rassismus, oder Beleidigt-Sein... oder... drehen.
Weil die Karte -Ist Rassistisch-, die Karte -Hat Beleidigt- gezogen wird, sobald eine Situation mit einem anderen Menschen als unangenehm empfunden wird. Dass es was mit 'mir' selber zu tun haben könnte, kommt als Möglichkeit nicht vor.


DirektLinks auf Onlineshops, zum Buch von I. Mangold »Das deutsche Krokodil«


  Thalia       OrellFuessli


  Hugendubel       Amazon



Links auf Magazine, Tages/Wochenzeitungen in denen das Buch besprochen wurde.

   Wem gehörst denn du?
heisst die Überschrift eines Artikels in der faz.net, hier ein Auszug:
„...Denn er betont mehrfach, dass er sich zeitlebens selten benachteiligt oder diskriminiert gefühlt habe, auch wenn ihm als Kind Kommentare zu seinen krausen Haaren auf die Nerven gingen und es ihn als Jugendlichen manchmal störte, für eine Exotik »gefeiert zu werden«, die »allen anderen mehr Freude bereitet« habe als ihm selbst.“

   Anders, doch deutscher als die Deutschen
so die Überschrift eines Artikels auf deutschlandfunkkultur, auch daraus ein Auszug:
„...Denn er betont mehrfach, dass er sich zeitlebens selten benachteiligt oder diskriminiert gefühlt habe, auch wenn ihm als Kind Kommentare zu seinen krausen Haaren auf die Nerven gingen und es ihn als Jugendlichen manchmal störte, für eine Exotik »gefeiert zu werden«, die »allen anderen mehr Freude bereitet« habe als ihm selbst.“

   Blut kann sehr dick sein
unter dieser Überschrift setzt der tagesspiegel, seinen Artikel, in dem es heisst:
„...Mangold setzt sich von Beginn seines Buches an mit seinem Anderssein und den Vertracktheiten seiner Herkunft auseinander, zunehmend auch in analysierenden, essayistischen Passagen. Eine Auseinandersetzung, die es wiederum in seinem früheren Leben nicht so gegeben hat: »Es waren doch sehr individuelle Konstellationen gewesen, denen sich mein Dasein verdankte, daraus ließ sich nichts verallgemeinern oder gar als gesellschaftliche Gesamtaufgabe begreifen..« “

   Der Kampf der Krokodile
heisst die Überschrift des kritischsten Artikel auf literaturkritik.de, „...eine dunkle Hautfarbe und krauses Haar. Und genau diese äußeren Merkmale empfindet das Kind als Abweichungen von der »deutschen Norm«. Die ständige Furcht, eben darauf angesprochen zu werden und damit das Deutschsein abgesprochen zu bekommen, halten den Jungen in ständiger Alarmbereitschaft und lassen ihn fortan teils kuriose, teils anrührende Anpassungsstrategien entwickeln.“

'Derda' macht mir Angst

   Neben diesem Zitat: »Die Macht darüber...« spricht Mangold auch von Dingen wie „...unterstelle keine ausschliessende Absicht... Neugier am Anderen, nicht der Versuch ihn auszugrenzen... Opferwettbewerb dem ich misstraue...“
   Wie viel gesellschaftliche Aufgeregtheit lässt sich inzwischen, oder muss man inzwischen, zurückführen auf: 'Ich' fühle mich beleidigt, also hat 'DerDa' mich beleidigt. 'Derda' macht mir Angst, also ist mit DEM was nicht in Ordnung.
   Dass, 'Beleidigt-Sein', mit mir selbst zu tun haben könnte, kommt nicht mal als Möglichkeit vor.
    Wo dieser Spirit existiert, existiert auch immer das
-f e s t n a g e l n- von Menschen, auf ihren maximalen Fehltritt. Wobei der 'Fehltritt' meist die Interpretation dieser Geister ist.



F. Schiller

   Die Binse, dass Gesetze so gut sind wie die Menschen die sie anwenden, diese Binse gilt so ähnlich für Kultur, für die immer wieder beschworene Wertegemeinschaft. Menschen werden zwar solche Sätze wie diesen, von Schiller »Der Mensch ist da frei wo er spielen kann.«, auch in Zukunft 'technisch' lesen können. Wenn aber niemand mehr da ist, der es auffächern kann, kann die Welt noch so gute Gesetze haben, noch so demokratisch sein, es nützt uns dann nichts mehr.
   Eine Welt, in der das eigene Befinden zur Tatsache erhoben wird, im Sinne von:
Ich    -f-ü-h-l-e-    mich beleidigt also
     -w-u-r-d-e    ich beleidigt. In solch einer Welt wird jeder auf der Lauer liegen, den 'anderen' zu beschuldigen, bevor er 'mich' beschuldigt.



Schwarzmalerei Überdramatisierung.

   »Wenn niemand mehr da ist, der auffächern kann...«, kann man leicht als Schwarzmalerei wegwischen, oder als Überdramatisierung.
   Würde dem Zustimmen, wenn Bewusstsein, für die Wirkung der eigenen Empfindungen, mit dem Alter käme, oder mit der Post.



Wo kommst du eigentlich her?

   Alltagsrassismus, hier in Germany, heisst häufig: »Wo kommst du eigentlich her«?
Es gibt zig Themen, die wir als Erste-Welt-Problem bezeichnen. Ist das Erste-Welt-Rasissmus? Würd ich nicht sagen, aber die Frage: Wo kommst du eigentlich her?, hat schon die -e r s t e- Nachkriegsgeneration angekotzt.
   Kaum etwas wurde so häufig aufgegriffen in Talkshows, Schülermagazinen, etc., weil sich das deutsche Schubladendenken darin übermässig ausdrückt.
   Und es gab wahrsch. nur einen Ort, wo es dieses ganze: Wo kommst du eigentlich her? Was hast du früher gemacht? Was willst du überhaupt hier... bist du n'bisschen doof?, nicht gegeben hat, --> das alte Westberlin. Und auch hier wohl nur von Anfang bis Mitte der Achtziger.



»Das deutsche Krokodil« von Ijoma Mangold

»Das deutsche Krokodil« von Ijoma Mangold